Willkommen bei der Martin-Buber-Stiftung!

Zweck der Internationalen Martin-Buber-Stiftung ist es Aktivitäten im Bereich christlich-jüdischer Zusammenarbeit – vor allem auf internationaler Ebene – zu fördern, die Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung, aggressiven Nationalismus, sowie theologische und andere Vorurteile bekämpfen und die den Austausch und die Zusammenarbeit von Jüd*innen und Christ*innen befördern. Hierbei geht es darum, die Traditionen und Werte von Judentum und Christentum zu fördern, die ein wertschätzendes Miteinander beinhalten und die zur Lösung von Problemen in interreligiösen, ethnischen und internationalen Beziehungen beitragen. Dies geschieht vor allem durch die Unterstützung des Internationalen Rat der Juden und Christen e.V. (ICCJ).

Organe der Stiftung sind Vorstand und Stiftungsbeirat. Dem Vorstand obliegt insbesondere die Verwaltung des Stiftungsvermögens und seiner Erträge sowie über die Verwendung der Stiftungsmittel zu befinden. Zu den Aufgaben des Stiftungsbeirates gehören u.a. Wahl und Beratung des Vorstandes sowie die Beschlussfassung über Anträge auf Verfassungsänderungen oder Aufhebung der Stiftung.

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Martin Buber

Martin Buber wuchs in Wien auf und zog im Alter von vier Jahren zu seinen Großeltern in das galizische Lemberg (heute Lwiw, Ukraine), sein Großvater war der Privatgelehrte und Midraschexperte Salomon Buber, der zu seiner Zeit einer der wichtigsten Forscher und Sammler auf dem Gebiet der chassidischen Tradition des osteuropäischen Judentums war. Nach dem Besuch des polnischen Gymnasiums in Lemberg studierte Martin Buber in Wien, Leipzig, Zürich und Berlin. Er belegte Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte, Psychiatrie und Psychologie, u. a. bei Wilhelm Dilthey und Georg Simmel.

 

1899 heiratete er Paula Winkler, die an seiner Arbeit mitwirkte und unter dem Pseudonym Georg Munk selber schrieb. Das Paar hatte zwei Kinder, 1900 wurde ihr Sohn Rafael geboren und 1901 die Tochter Eva.

 

In Wien lernte Buber Theodor Herzl persönlich kennen (erste briefliche Kontakte im Februar 1900) und schloss sich dessen zionistischer Bewegung an, wurde aber nie aktiv tätig. 1901 wurde er Redakteur der zionistischen Wochenschrift „Die Welt“ und 1902 Mitbegründer des Jüdischen Verlags. Ab 1905 arbeitete er für den Verlag Rütten & Loening als Lektor.

 

1916 gründete er zusammen mit Salman Schocken die Monatszeitschrift Der Jude, die bis 1928 erschien.

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Martin Buber war von 1924 bis 1933 Lehrbeauftragter und Honorarprofessor für Jüdische Religionslehre und Ethik in Frankfurt am Main. Aus der nationalsozialistischen Reichsschrifttumskammer wurde er 1935 ausgeschlossen. 1938 konnte er aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Jerusalem entkommen, wo er bis 1951 an der Hebräischen Universität von Jerusalem Anthropologie und Soziologie lehrte. Vor allem in diesem Zeitraum stand Buber trotz seiner Skepsis gegenüber dem Zionismus einigen zionistischen Intellektuellen nahe, so etwa dem Philosophen Felix Weltsch, dem Schriftsteller Max Brod, Politikern wie Chaim Weizmann als auch Hugo Bergman. Sie alle waren Bekannte Bubers aus dem alten Europa der Städte Prag, Berlin und Wien; ihre Freundschaft und gegenseitige Anregung bestand bis in die 1960er Jahre des neu entstandenen Staates Israel.

 

Bubers Wohnhaus in Heppenheim, in dem er von 1916 bis 1938 zusammen mit seiner Frau und den Enkelinnen Barbara und Judith Buber gelebt hatte, wurde während der November-Pogrome am 9. November 1938 verwüstet. In den Jahren 1938-1940 verfasste Paula Buber das literarische Zeitbild „Muckensturm. Ein Jahr im Leben einer kleinen Stadt“, das 1953 unter ihrem Pseudonym veröffentlicht worden ist.

 

In New York war Buber 1955 neben Hannah Arendt, Gershom Scholem u.a. an der Gründung des Leo Baeck Instituts beteiligt, einer wichtigen Dokumentations- und Forschungsstätte für die Geschichte der deutschsprachigen Juden. Ein Großteil der Bestände, die in elektronischer Form vorliegen, sind im Jüdischen Museum Berlin einsehbar. Er gehörte auch – ebenso wie Hannah Arendt – zu den Autoren des Aufbau.

 

 

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Paula Buber starb 1958 auf der Rückkehr von einer gemeinsamen USA- und Europa-Reise in Venedig. Martin Buber starb 1965 in Jerusalem.

 

Buber war ein anregender und zugleich unbequemer religiöser Denker. Er trat für die wechselseitige Wahrnehmung und Anerkennung von Judentum und Christentum ein. Sein Beharren auf den ungekündigten Bund Gottes mit Israel ging einher mit einem tiefen Respekt gegenüber dem Gottesgeheimnis in Kirche und Christentum. Er trug zur Abkehr der Kirchen von ihrer langen Geschichte von Judenfeindschaft und Antisemitismus bei und förderte die christliche Anerkennung des Gottesgeheimnisses Israels und die Bereitschaft zur praktischen Zusammenarbeit von Christen und Juden für Frieden und Gerechtigkeit.

 

Literatur

  • Themenheft „Martin Buber. Neue Interpretationen“ der Zeitschrift: Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext (ZfBeg) 1/2 (2018)

  • Dominique Bourel, Martin Buber. Was es heißt, ein Mensch zu sein. Biografie. Aus dem Französischen übersetzt von Horst Brühmann, Gütersloh 2017.

  • Karl-Josef Kuschel, Martin Buber – seine Herausforderung an das Christentum, Gütersloh 2015.

  • Paul Mendes Flohr, Martin Buber: A Life of Faith and Dissent. Yale University Press 2019.

 

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